Teamgestaltung

Wie gestaltet man ein Team?

Welches Team wird gebraucht, um eine Geschäftsidee umzusetzen? Hinter jeder erfolgreich umgesetzten Geschäftsidee steht ein hervorragendes Team. Bei einem Start-up ist es das Gründungsteam, bei einem Existenzgründer die Auswahl seiner helfenden Hände und Partner. Doch wie kann ich mein Team vorab überprüfen? Wir haben einige Gedanken angestellt, um euch bei der Gestaltung des Teams zu unterstützen. Bland und Osterwalder sind die Autoren, von denen die grundlegenden Gedanken dazu stammen.

Was sind die allgemeinen Kompetenzen, zum Testen von Geschäftsideen? Es gibt einige Hauptfelder, die wir benennen wollen:

Funktionsübergreifende Kompetenzen

Ein funktionsübergreifendes Team verfügt über alle erforderlichen Kernkompetenzen, um Produkt oder Dienstleistung auslieferungsfähig zu machen und von den Kunden zu lernen. Grundlegendes Beispiel ist z. Bsp. ein Team bestehend aus Design, Produkt und Programmierung.

Was tun, wenn mir der Zugang zu Kernkompetenzen fehlt?

Der Einsatz technischer Tools ist der einfachste Weg Lücken in den Kernkompetenzen zu schließen. Aktuellstes Beispiel wäre derzeit ChatGPT oder andere KI-Software. Damit kann man wunderbar Texte erstellen oder auch Anwendungen schreiben lassen. Man kann ein Logo entwerfen oder sogar bis zu ganzen Landingpages bauen lassen. Die Effizienz ist noch gering aber die KIs entwickeln sich rasant weiter und können häufig bereits unterstützen.

Viele Unternehmer haben bereits andere Versuche unternommen sich auf dem Markt zu etablieren. Diese Erfahrung hat natürlich Vorteile, da man die Anforderungen an ein gutes Team bereits kennt.

Interkulturelle Kompetenzen

Eine kulturelle und ethnische Vielfalt im Team kann förderlich sein. Wenn alle Mitglieder des Teams aus dem gleichen kulturellen Kreis kommen und sich mit den gleichen Themen beschäftigen, kann dies zu gleichen Denkweisen führen. So wird es schwieriger Probleme zu erkennen und diese zu bewältigen. Hier sollte von Beginn an gut geplant werden wer Teil des Teams sein wird. Im Nachhinein Veränderungen einzuleiten kann sehr schwierig sein.

Teamverhalten

Wie soll mein Team agieren?

Das Verhalten eines Teams kann in 6 Kategorien eingeteilt werden, die Bland und Osterwalder für die wichtigsten Indikatoren des Teamerfolgs halten.

1. Datenbeeinflusst

Sich von Daten beeinflussen lassen, um die gewonnenen Erkenntnisse für priorisierte und gewünschte Produktmerkmale, Anforderungen und Strategieentscheidungen zu nutzen.

2. Kundenzentriert

Der Kunde ist König und er kann sich nur so fühlen wenn er im Mittelpunkt steht. Die Interaktion mit den Kunden soll dazu führen, dass auch Elemente die neben der Kundeninteraktion stattfinden, zu einem positiven Kundenerlebnisses führen.

3. Iteratives Vorgehen

Mit dem iterativen Verhalten eines Teams kann durch Wiederholung von Zyklen ein erwünschtes Resultat erzielt werden. Die Lösung ist unbekannt und es werden immer wieder neue Strategien entwickelt, bis man eine gewünschte Lösung gefunden hat. Der Zyklus zum Erhalt wichtiger Ergebnisse wird dauerhaft wiederholt in angepasster Form.

4. Experimentierorientiert

Teams probieren aus und experimentieren, anstatt sich allein auf das Schaffen einer einzigen funktionierenden Einheit zu konzentrieren. Das Team stellt riskante Vermutungen an und richtet Versuche zum Testen ein.

5. Unternehmerisch

Starke Unternehmer sind dafür bekannt schnell zu reagieren. Dabei haben sie stets die Rentabilität im Auge. Sie haben ein Gespür für nahende Risiken.

6. Vermutungen hinterfragen

Teams hinterfragen das Business-as-Usual Model und haben keine Angst davor disruptive Geschäftsmodelle zu testen. Sie sind bereit den Status-Quo zu hinterfragen.

Team vergrößern

Viele Unternehmen in Deutschland wachsen nicht, weil Sie nicht in der Lage sind, vertrauenswürdige Aufgaben an neue Teammitglieder zu übertragen. Dabei ist eine Erweiterung des Teams zwingend erforderlich mit wachsenden Aufgaben und neuen Geschäftsfeldern.

Teamumfeld

In welchem Umfeld ein Team arbeitet trägt maßgeblich zu Erfolg oder Misserfolg bei. Die Devise sollte Fortschritt heißen. In einem gut funktionierendem Umfeld, indem auch Scheitern auf dem Weg zum Erfolg akzeptiert wird, werden die meisten Fortschritte erzielt.

Leidenschaftlich

Teams müssen mit Leidenschaft ihren Aufgaben nachgehen dürfen. Wenn Teammitglieder abgerufen werden, um sich mit anderen Aufgaben zu beschäftigen, können sie langfristig keine Leidenschaft aufbauen, für die ihnen eigentlich anvertrauten Aufgaben. Kleine Teams, die sich ausschließlich mit ihrem Aufgabengebiet beschäftigen, sind erfolgreicher als Teams die sich nicht auf Kernaufgaben konzentrieren dürfen.

Finanziell abgesichert

Für jedes Team muss ein Budget vorhanden sein. Experimente kosten Geld und das Team sollte stets genügend davon erhalten, um effektiv arbeiten zu können. Dieses Geld kann man nach dem Venture-Capital-Ansatz einfließen lassen, abhängig von den besprochenen Meilensteinen.

Autonom

Teams entwickeln sich besser wenn sie eigenverantwortlich arbeiten dürfen. Wer zu starkes Micromanagement betreibt der hemmt die Entwicklung und das Verantwortungsbewusstsein des Teams.

Was ein Unternehmen bieten muss

Unterstützung

Führung

Ein Team braucht eine Führung, die idealerweise mit Fragen zur Lösung von Problemen beiträgt. Das kann das Team stärken.

Coaching

Jedes Team sollte zwischendurch gecoacht werden, um neue Blickwinkel zu erhalten. Das können interne wie externe Coaches liefern, die im besten Fall bereits eine hohe Zahl an Experimenten durchgeführt haben.

Zugang

Kunden

Wer seinem Team den Zugang zu den Kunden gewährt darf eher darauf hoffen, dass das Team nicht mit Mutmaßungen arbeitet sondern sich möglicher Probleme und Lösungen auf Kenntnisse des Kundenfeedbacks erarbeitet. Viele Unternehmen erlauben es den Teams nicht sich mit den Kunden auseinanderzusetzen.

Ressourcen

Teams werden durchgehend Ressourcen benötigen wie Digitale Tools, Soft- und Hardware oder physische Maschinen etc. Wer diese nicht bereitstellt darf kein allzu gutes Ergebnis erwarten.

Orientierung

Strategie

Wer keine klare Strategie hat der wird unter Umständen viel beschäftigt wirken, jedoch kaum oder nur wenig Fortschritt erreichen. Erstelle ein klare Strategie mit Zielsetzung.

Anleitung

Ein Team muss angewiesen werden bestimmte Aufgaben zu erledigen. Die Teammitglieder sollen sich nicht selbst ausdenken in welcher Richtung sie aktiv tätig sein sollen bei z. Bsp. der Erschließung neuer Geschäftsfelder. Hier sind klare Anweisungen wichtig.

KPI

Teams arbeiten gut mit Key Performance Indicators  (KPIs). Damit können Teams erkennen, wo sie stehen und ob man sich dem ausgemachten Ziel nähert. Ohne KPIs wird es lauter Vermutungen geben aber keinen stichhaltigen Nachweis.

Teamkoordinierung

Wie gewährleistet man, dass die Teammitglieder aufeinander abgestimmt sind?

Gerade zu Beginn muss ein Team aufeinander abgestimmt werden, damit es später nicht zu Reibungen und Komplikationen kommt. Die Team Alignment Map von Stefano Mastrogiacomo ist eine Möglichkeit, sich gut vorzubereiten. Teams können sich damit besser vorbereiten, was zu einer höheren Effektivität in Meetings und Kick-offs führt.

Jeder Baustein in der Team Alignment Map steht für wichtige Informationen, die mit dem Team besprochen werden müssen. So kann man Fehler erkennen und Lücken schließen, bevor diese zu größeren Diskrepanzen führen.

1. Bestimmung der Mission
2. Bestimmung des Zeitrahmen's
3. Definiere gemeinsame Ziele
4. Erläutere gegenseitige Verpflichtungen
5. Dokumentiere die notwendigen Ressourcen
6. Nenne die größten Risiken
7. Beschreibe Vorgehensweisen im Umgang mit Risiken, um Ziele und Verpflichtungen zu definieren
8. Beschreibe wie mit Engpässen umgegangen wird
9. Setze Fristen und überprüfe die Meilensteine

Fazit:

Wer gleich zu Beginn ein gut aufeinander abgestimmtes Team zusammenstellt, der schreitet schneller voran als andere Teams, die ohne einen Plan zur Teamgestaltung beginnen. Mit den hier bereitgestellten Informationen kann man viele Fragen bezüglich von Teams vorab stellen und damit spätere Entscheidungen vorwegnehmen. Das spart Zeit, Geld und Ressourcen.